Unheil bannen – Ordnung stiften. Frühmittelalterliche Segen, Beschwörungen und Zaubersprüche zwischen Religiosität, Magie und Medizin

Unheil bannen – Ordnung stiften. Frühmittelalterliche Segen, Beschwörungen und Zaubersprüche zwischen Religiosität, Magie und Medizin

Organisatoren
Tina Terrahe, Universität Greifswald; Hermann Schefers, UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch
Förderer
Fritz Thyssen Stiftung
Ort
Lorsch
Land
Deutschland
Fand statt
Hybrid
Vom - Bis
31.08.2022 - 02.09.2022
Von
Linda Beutel-Thurow, Universität Salzburg

Frühmittelalterliche Segen, Beschwörungen und Zaubersprüche gehören zu den ältesten volkssprachlichen Schriftzeugnissen mit praktischem Nutzen: Die zeitgenössischen Rezipierenden waren darum bemüht, mit ihrer Hilfe Krankheiten zu heilen, Wertvolles zu schützen oder Gefahren abzuwenden. Dies geschah vor allem im Rahmen narrativer Ausformulierungen, die diese Texte (die aber auch Performativität und Handlungsanweisungen beinhalten) durch Aspekte der Analogiebildung zu einem Teil der Kleinst-Epik machen. Vor diesem Hintergrund kommt der Gattung eine besondere Bedeutung zu, die viel weiter greift, als die aktuelle Forschung vermuten lässt. Dabei macht das Changieren zwischen Religion, Medizin und Magie die Textgattung aus moderner Perspektive kulturhistorisch besonders relevant. Nicht zuletzt ist die Überlieferungssituation der Zauber- und Segenssprüche im wahrsten Sinne des Wortes randständig. Die Texte wurden zum einen in der Forschung bislang eher stiefmütterlich behandelt und sind zum anderen häufig als Marginalien oder Glossen in Codices notiert, was ihre exponierte Stellung innerhalb des kodikologischen Zusammenhangs ausmacht. Diese (oft sekundären) Eintragungen im Kontext der Überlieferung zu betrachten und zu analysieren ist bislang ein Forschungsdesiderat. Die Interpretation sollte dabei vor allem in Hinblick auf ihre speziellen Gebrauchssituationen, aber auch bezüglich ihrer Verwendung im kulturellen Kontext erfolgen. Die interdisziplinäre Perspektive ist hier besonders gewinnbringend, wurden die Sprüche doch bislang eher isoliert von der Germanistik und dort nur in Bezug auf ihre volkssprachigen Teile untersucht.

Als Veranstaltungsort ist das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch besonders hervorzuheben, das im kulturellen Transfer antiken Wissens in das nordalpine Europa eine zentrale Funktion einnahm. Zwar werden die Lorscher Handschriften heute an verschiedenen Orten weltweit aufbewahrt, virtuell konnte die ehemalige Klosterbibliothek jedoch vollständig rekonstruiert und digital zugänglich gemacht werden. Dazu gehören unter anderem das zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erklärte Lorscher Arzneibuch wie auch eine Reihe weiterer bemerkenswerter früher Glossenhandschriften und zweisprachiger Codices mit apotropäisch und/oder medizinisch orientierten Texten. Im Codex pal. lat. 220 ist der Lorscher Bienensegen zu finden, auf den im Kolloquium ein gesonderter Blick gerichtet wurde.

TINA TERRAHE (Greifswald) betonte als Initiatorin der Tagung die aktuell ungenügende Forschungsgrundlage in Bezug auf die ältesten volkssprachigen Schriftzeugnisse. In ihrer thematischen Hinführung machte sie dafür vor allem die Paradigmen des 19. und 20. Jahrhunderts verantwortlich, als man in den Formeln noch die Essenz eines verlorenen heidnisch-germanischen Volksgutes gesucht und im späteren Verlauf zunehmend die lateinischen Bezüge außer Acht gelassen hatte. Auch sei der Gegenstand aufgrund seiner NS-ideologischen Aufladung aus dem Forschungsinteresse ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgesondert worden. Terrahe betonte jedoch, dass aufgrund der aktuellen Obsoleszenz alter Thesen die Forschung viel mehr aktualisiert statt ignoriert werden müsse. In diesem Sinne stellten die anschließenden Vorträge Fragen nach einem konkreten Zusammenhang zwischen den Marginal- und Haupttexten sowie nach der Praxeologie im Spannungsfeld von Religion, Medizin und Magie.

TINO LICHT (Heidelberg) machte sich die paläographische Verortung des Lorscher Bienensegens zur Aufgabe. So stellte er fest, dass der Haupttext des heute im Vatikan aufbewahrten Codex pal. lat. 220 nicht im Lorscher Skriptorium entstand, was an der insularen Minuskel auszumachen ist. Der randständige Bienensegen sei hingegen in einem „jüngeren Lorscher-Stil“ verfasst. Licht verdeutlichte dessen Besonderheit an der ‚ct‘-Ligatur, deren Trennung spezifisch gewesen sei für das Lorscher Skriptorium des 9. Jahrhunderts. Des Weiteren könne die Entstehung des Segens aufgrund der Analyse der Schreiberhand auf das 10. Jahrhundert datiert werden. Licht schloss anhand der lokalen wie auch temporalen Differenz von Marginaleintrag und Haupttext, dass der Codex pal. lat. 220 in Zweitverwendung im Lorscher Skriptorium gelegen haben muss. Aufgrund seiner Analyse sämtlicher im Codex vorhandenen Marginalien kommt er zu dem Schluss, dass die Handschrift wohl vor allem dafür genutzt worden sei, spontane Eintragungen vorzunehmen.

Der Lorscher Bienensegen wurde nicht nur marginal, sondern auch kopfständig notiert. Den Versuch, die Frage zu beantworten, ob diese Positionierung pragmatischer oder, wie von älterer Forschung vermutet, magischer Natur sei, machte NORBERT KÖSSINGER (Magdeburg). Er stellte zunächst fest, dass es neben dem Segen im Codex pal. lat. 220 einen weiteren kopfständigen Vers gibt – einen lateinischen Vers mit Neumierung. Da beide Eintragungen außer der kopfständigen Form weder Sprache noch Inhalt miteinander gemeinsam haben, schloss Kössinger, dass die sich absetzende Notation der Marginaltexte auf eine inhaltliche Differenz zum Haupttext zurückzuführen sein kann. Das Drehen des Codex sei somit ein „semantisches Umdrehen im Sinne von Gegensätzlichkeit“. Nicht zuletzt sorge die kopfständige Eintragung des Bienensegens für eine optische Differenzierung vom Rest des Textes und evoziere Neugierde. So würde die Aufmerksamkeit der Lesenden vor allem wegen der sich abhebenden Form auf die Marginale gelenkt. Kössinger folgerte daraus, dass die Kopfständigkeit des Lorscher Bienensegens weniger auf eine magische Funktion zurückzuführen ist sondern vielmehr auf eine pragmatische.

MATHIAS HERWEG (Karlsruhe) und CHRISTOPH SCHANZE (Gießen) betrachteten den Lorscher Bienensegen unter dem Aspekt der „narrativen Ordnungsstiftung“. Eingehend stellten sie die Bedeutung von Sprache und die Macht des Wortes heraus, bezeichneten Zaubersprüche als „Sprechakt par excellence“. Wichtig sei für diese Textgattung allem voran, dass sie eindeutig formuliert sei. Durch etwaige Auslassungen würden die volkssprachigen Texte jedoch zum Teil inkohärent wirken – bedingt durch ein gewisses Weltwissen, das für die zeitgenössischen Lesenden vorausgesetzt wurde und heute nur noch schwer nachvollziehbar ist. Dazu geselle sich die Ambiguität von schriftlicher und mündlicher Überlieferung. Herweg und Schanze betonten, dass sich das Spannungsfeld von Magie, Wunder und Medizin unter anderem im formalen Aufbau von Segenssprüchen widerspiegele. So würde nicht nur beschworen, sondern ebenso der Vollzug des Heilungswunders auserzählt und des Öfteren durch eine heilsgeschichtliche Analogiebildung verstärkt. In Bezug auf den Lorscher Bienensegen machten Schanze und Herweg deutlich, dass der große Wert von Bienen im Mittelalter für dessen kulturhistorisches Verständnis von hoher Relevanz ist. So sei das Ausschwärmen der Bienen zwar unbedingt erforderlich, doch stets mit einem Risiko verbunden, da der Schwarm verlorengehen konnte. Diese Verlustangst falte der Bienensegen narrativ aus, indem er einen idealen Zustand beschreibe, der sich hin zu einem prekären entwickele und in einem positiven Soll-Zustand ende. Es werde also eine zeitlich organisierte Handlungsfrequenz beschrieben. Als heilige Instanz wird im Rahmen dieses Narratives Maria angerufen, die den zeitgenössischen Rezipierenden als Bienenheilige bekannt gewesen sein dürfte.

Neben dem Lorscher Bienensegen gingen Herweg und Schanze auf den Straßburger Blutsegen ein und verdeutlichten, wie wichtig der Überlieferungskontext von Segens- und Zaubersprüchen ist. Da der Codex, der den Straßburger Blutsegen enthielt, vernichtet wurde, ist die moderne Forschung auf Jakob Grimms Edition angewiesen. Schanze und Herweg problematisierten unter anderem Editionen, die der Grimmschen nachfolgten und den dreigliedrigen Spruch zum Teil nicht vollständig wiedergeben und vor allem den lateinischen Paratext aussparen. Letzterer sei nach Schanze und Herweg jedoch unabdingbar, um die Analogie-Erzählung adäquat zu verstehen.

ARTHUR WESTWELL (Regensburg/ Cambridge) beschäftigte sich mit Cod. 136 der Merseburger Domstiftsbibliothek, der die prominenten Merseburger Zaubersprüche enthält. Während diese Handschrift bislang vornehmlich von der Altgermanistik untersucht wurde, konnte Westwell die Tagung mit seinem Ansatz interdisziplinär bereichern und aus liturgiewissenschaftlicher Perspektive darstellen, dass die Handschrift auf das Veronense, die älteste bekannte Messsammlung (7. Jahrhundert), zurückgeht. Damit handele es sich bei dem Codex um eine außergewöhnliche Seltenheit – ein merowingisches Missale, das sonst im karolingischen Kontext kaum wiederzufinden sei. Westwell nahm an, dass in Fulda Teile dieses alten Messbuches kopiert worden sind, in dem die sogenannten Merseburger Zaubersprüche bereits enthalten waren. Die Eintragungen dieser Sprüche führte er auf eine offensichtliche Liebhaberei für besonders alte Texte zurück. Generell läge der thematische Schwerpunkt anderer im Codex enthaltener Randeintragungen auf Gesundheit und Heilung vor allem von Tieren. Dies lasse darauf schließen, dass das liturgische Buch weniger für den Gebrauch, sondern vielmehr als Archiv für andere Texte gedacht gewesen ist, was der These Tino Lichts in Hinblick auf die Nutzung des Codex pal. lat. 220 entspricht. Demnach seien die Merseburger Zaubersprüche weniger als ein Kuriosum zu betrachten, sondern vielmehr als Teil eines Sammelsuriums anderer medizinischer Texte und Rezepte.

Einen Höhepunkt der Tagung stellte der öffentliche Abendvortrag von WOLFGANG HAUBRICHS (Saarbrücken) dar. In einer Reihe kleiner Berichte aus den Viten und Chroniken des frühen Mittelalters machte er auf äußerst anschauliche und unterhaltsame Weise deutlich, wie nah Vorstellungen von Magie und christlichem Glauben beieinanderliegen. So seien unter anderem die Hostie oder auch das Kreuz Reliquien christlicher Magie. Des Weiteren verwies Haubrichs auf die mitunter medizinische Wirkung des Gebets, in dem nicht selten Heilige angerufen würden. Diese hätten jedoch nicht nur als Gebetshelfer gedient, sondern ab der Mitte des 8. Jahrhunderts nachweislich auch als Unterstützer in Kriegen und Schlachten. Darüber hinaus seien heilige Figuren angerufen worden, wenn man Dämonen bannen wollte. Diese Dämonenaustreibung sei zum Teil mithilfe von Reliquien oder durch die Ausformung von Vorbilderzählungen erfolgt. Haubrichs führte aus, dass der Segen im 9. Jahrhundert zu einem Massenphänomen wurde – verbunden mit der Institutionalisierung von Heiligen und Volksheiligen. Er stellte die Frage, woran man wohl erkannt habe, wer weiße Magie bewirkte und wer sich der bösen, dämonischen Kräfte bediente. So kam Haubrichs anhand mehrerer Beispiele zu dem Schluss, dass sogenannte Zauberkünste wohl vor allem dann befremdlich gewirkt hätten, wenn sie in politischen Kontexten beobachtet worden sind. Schließlich machte er darauf aufmerksam, dass das noch heute gebräuchliche Vaterunser ebenso als Zauberspruch im Sinne der zuvor betrachteten Segen verstanden werden kann. Vor diesem Hintergrund verwies Haubrichs darauf, dass nicht nur Geistliche Segen ausgesprochen hätten; vielmehr sei von einer Oszillation der Performanz zwischen Klerikern und Laien auszugehen.

Einen sehr guten Überblick über die entscheidenden Termini der mittelalterlichen Magieforschung lieferte ORTRUN RIHA (Leipzig). So sei das Spektrum weißer Magie weit und ließe sich in fast allen Bereichen verorten, und die Übergänge von Magie und Wissenschaft seien fließend. Riha beschrieb die geläufigen magischen Prinzipien, wie etwa die Similiemagie, Analogiewirkung und Singularitätsmagie – ein magisches Wirkprinzip, das selten, außergewöhnlich sowie abnorm sei und nur von bestimmten Personen praktiziert werden könne. Besonders anschaulich unterlegte sie ihre Ausführungen anhand von Beispielen. So führte sie unter anderem die Pflanze Augentrost an, die aufgrund der Namensanalogie zur Behandlung von Augenleiden herangezogen wurde. Tatsächlich könne deren Wirksamkeit wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt werden. Die Walnuss sei aufgrund ihres Aussehens als Hirnnahrung verstanden worden. Im Bereich der Singularitätsmagie verwies Riha auf die Bedeutung von Glücks- und Unglückszahlen, die semantisch zumeist im christlichen Glauben zu verorten sind. Des Weiteren führte sie das vierblättrige Kleeblatt an, das aufgrund seiner Seltenheit als Glücksbringer verstanden wird. Ein besonderes Exempel sei die Alraune, der aufgrund ihrer menschenähnlich geformten Wurzel sowohl als Glücks- wie auch als Unglücksbringer ein Eigenleben zugeschrieben wurde. Man habe befürchtet, ihren Zorn auf sich zu ziehen, wenn man sie aus der Erde entfernte. Auch heute noch werde mit Similiemagie gearbeitet. Der Löwenzahn wecke aufgrund des Namens die Assoziation von Stärke und Widerstandsfähigkeit. Die pharmakologische Wirkung sei jedoch vor allem harntreibend, weshalb die Pflanze oft für Frühjahrskuren herangezogen werde.

Wenn auch im Rahmen dieses Tagungsberichtes nicht alle Vorträge referiert werden konnten, sollten die Beispiele verdeutlichen, was als Resümee des Kolloquiums zusammenzufassen ist: Segens- und Zaubersprüche können nicht losgelöst von ihren Kontexten gedeutet werden – seien es die kodikologischen Zusammenhänge in der direkten Überlieferungsumgebung oder auch inter- und außertextuelle Bezüge. Des Weiteren wurde die Notwendigkeit deutlich, auf die Dichotomien von Latein vs. Volkssprache und Kleriker- vs. Laienpublikum zu verzichten, die aus zeitgenössischer Perspektive nicht sinnvoll erscheinen. Generell konnte die Tagung dazu beitragen, den Begriff der Magie und so manches Forschungsparadigma zu entmythisieren: Weil die Zauber- und Segenssprüche vermutlich auch durch Laien genutzt wurden, sind sie – mit Ausnahme der Singularitätsmagie – nicht als exklusiv zu betrachten. Dies beweist nicht zuletzt die enge Verflechtung der Sprüche mit Religion und Medizin. Es ist vor allem der praxeologische Hintergrund, der in der Forschung zukünftig verstärkt berücksichtigt werden sollte.

Konferenzübersicht:

Panel I: Medizin und Heilkunde zwischen Antike und Frühmittelalter
Moderation: Klaus-Dietrich Fischer (Mainz)

Hedwig Röckelein (Göttingen): Aneignung spätantiker Medizin in der Karolingerzeit: Incantationes, benedictiones und Amulette

Pia Schüler (Potsdam): Im Dienst der Heilung. Motivparallelen und Überlieferungskontexte einiger frühmittelalterlicher Bienen- und Pferdesegen

Panel II: Medizin, Religion und Magie
Moderation: Christoph Schanze (Gießen)

Klaus-Dietrich Fischer (Mainz): So helfe mir Gott! Praktiken im Kontext der medizinischen Behandlung im frühen Mittelalter

Ortrun Riha (Leipzig): Suggestion und Signatur. Funktionsweisen von Magie in der Medizin

Öffentlicher Abendvortrag

Wolfgang Haubrichs (Saarbrücken): Heilung, Magie und Zauber in den Chroniken und Viten des frühen Mittelalters

Begrüßung: Kirsten Worms (Staatliche Schlösser und Gärten Hessen) und Joachim-Felix Leonhard (Nominierungskomitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ und Mitglied im Vorstand der Deutschen UNESCO-Kommission), Moderation: Tina Terrahe (Greifswald)

Panel III: Glossographie zwischen Latein und Volkssprache
Moderation: Nathanael Busch (Marburg)

Claudine Moulin (Trier): Polyphonie des Randes – Materialität und Überlieferung der Trierer Segen und Sprüche

Stefanie Stricker (Bamberg): Althochdeutsche Glossierung aus der Benediktinerabtei Lorsch

Panel IV: Praxeologie im Pal. lat. 220 (Lorscher Bienensegen)
Moderation: Hermann Schefers (Lorsch)

Tino Licht (Heidelberg): Paläographie, literarische und praxeologische Beobachtungen zu den lateinischen Marginalien im Palatinus latinus 220, der Handschrift mit dem Lorscher Bienensegen

Norbert Kössinger (Magdeburg): Kopfständige Schriftlichkeit zwischen Pragmatik und Magie. Oder: Warum ist der Lorscher Bienensegen falsch herum in die Handschrift eingetragen?

Panel V: Marginalität und Materialität
Moderation: Jürgen Wolf (Marburg)

Mathias Herweg (Karlsruhe) / Christoph Schanze (Gießen): Heil-Erzählungen. Zur Mehrdeutigkeit narrativer Ordnungsstiftung „am Rande“

Elke Krotz (Wien): So gibuozi ich it – Wer ist „ich“ in magischen Texten?

Panel VI: Magie, Heilung und Ritual
Moderation: Nobert Kössinger

Monika Schulz (Regensburg): herbrate & Co. Magie und Medizin in den Augensegen

Ernst Hellgardt (München): Magische Rituale und Reflexe magischen Realitätsbewusstseins in den Konstitutions- und Bußtiteln des Lex-Salica

Panel VII: Segen und Wunder: heilige Magie?
Moderation: Manfred Kern (Salzburg)

Cornelia Herberichs (Fribourg): Analogie im Kontext. Sogenannte Morgen- und Reisesegen zwischen Performanz und Diskurs

Almut Mikeleitis-Winter (Leipzig): Unterwegs im Ungewissen? – Der Weingartner Reisesegen im Wörterbuch und Überlieferung

Panel VIII: Zwischen Magie und Liturgie
Moderation: Tina Terrahe (Greifswald)

Arthur Westwell (Regensburg/Cambridge): Merseburg Domstiftsbibliothek Cod. 136: das früheste Messbuch vom Kloster Fulda und seine Zaubersprüche im liturgischen Kontext

Tina Terrahe (Greifswald): Mittelalterliche (Zauber-)Sprüche, Segen und Beschwörungen im kodikologischen und praxeologischen Kontext: Vorüberlegungen zu einem digitalen Repertorium